Einzelne Sehenswürdigkeiten

Das Schloss

Den Bau begann in den Jahren 1699 – 1700 Anna Marie Franziska, Herzogin der  Toscana. Während des Barocks beteiligten sich die bedeutenden Architekten K.I. Dienzenhofer und A.Lurago an den Änderungen. Im 19. Jh. überging das Schloss in den Besitz der Habsburger. Während seiner Existenz bewegten sich hier zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten (z.B. der entthronte französische König Karl X. und der Erzieher seines Enkels Ing. Joachim Barrande, oder der französische Schriftsteller Francois René, Vicomte de Chateaubriand). Nach dem J.1918 überging das Schloss in Staatsbesitz. Ab den 20er bis in die 80er Jahre des 20. Jh. siedelten hier verschiedene staatliche Institutionen. Ende der 80er Jahre wurde das Schloss in den Besitz der Staatlichen Bibliothek der Tschechoslowakischen Republik überführt (heute Národní knihovna ČR). Die schrittweise Instandsetzung ist jedoch nicht gelungen und das Schloss verfiel weiter.  Im J. 1992 erwarb eine Privatfirma das Hotel mit dem Plan, es in einen Hotelkomplex umzuwandeln. Dazu ist es aber nicht gekommen und der Zustand des Schlosses verschlechterte sich weiter bis zum J. 2003, als es in den Besitz der Stadt gelangte. Seit dieser Zeit verläuft seine Rettung. Jetzt ist der Westflügel instandgesetzt, wo seit dem J. 2014 das Stadtamt , seit dem J. 2015 die Stadtbibliothek und seit dem J. 2018 das neueröffnete Touristen-Informationszentrum der Stadt mit einem Café siedeln. Das Schloss wird somit wieder zum Kultur- und Gesellschaftszentrum der Stadt.

Der Schlosspark

Am nördlicheren Hügel unter dem Schloss befindet sich der Schlosspark,  während sich der zweite Gartenteil südlich des Schlosses ausbreitet und an der Straße (heute Kladenská) endet. Im Südteil des Gartens  wurden in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts Wohneinheiten gebaut, die völlig die Ansicht des Schlosses von der Südseite her verdeckten. Der Park am nördlichen Hügel wurde im Jahr 2011 vom Mittelböhmischen Bezirk rekonstruiert, wobei das verkommene Sommerkino abgerissen wurde. Seit dem Jahr 2017 wurden die Projektionen des Sommerkinos im Park erneuert.

Die Kreuzerhöhungskirche

In den Jahren 1812 – 1816 ließ der Großherzog Leopold der Toscania zwei Seitenflügel im klassizistischen Stil an das Schloss anbauen. In dem linken davon wurde die Schlosskapelle platziert. Sie wurde im J. 1897 von Kaiser Franz Josef I., der aus der Schlosskapelle die Kreuzerhöhungs-Pfarrkirche gründen ließ, um einen weiteren Anbau südlicherseits erweitert, so wie wir sie heute kennen. Die ursprüngliche Empire-Stirnseite der Dreieinigkeitskapelle, die einst an der Westseite  war, wurde auf die Südseite übertragen und über den Haupteingang gesetzt. Im Interieur befindet sich an der Kuppelinnenfläche  eine schöne illusionäre Malerei.

Mariensäule

Die etwa 5 m hohe Säule vom Beginn des 18. Jahrhunderts befindet sich in der Nähe des Schlosses (d.h. ihre Kopie, das Original steht in einer Nische auf dem Schlosshof). Auf dem prismatoidischen Sockel tragen zwei Engel das Relief der Altbunzlauer Jungfrau Maria.

Das Gebäude der Kunstgrundschule – ehemals Herrschaftsverwaltung

Der frühbarocke einstige, mit Mansardendach versehene Sitz des Verwalters wurde nach dem Dreißigjährigen Krieg als provisorischer Herrschaftssitz ausgebaut, als die Obrigkeit die Rekonstruktion des niedergebrannten Burgareals erwog. Dazu kam es jedoch nicht mehr und stattdessen wurde über den Bau des neuen Schlosses entschieden. Seit dem J. 1982 wird das Gebäude als Kunstgrundschule genutzt.

Alte Burg

Seit Mitte des 13. Jh. stand hier eine Festung und später eine Burg im Besitz bedeutender Adelsgeschlechter, die schließlich nach zahlreichen Umbauten im 15. Jh. zu den größten Burgen ihrer Zeit gehörte. Sie hatte ein sehr verwickeltes Befestigungssystem, bestehend aus mehreren mächtigen polygonalen Türmen. Die Burg wurde während des Dreißigjährigen Krieges zerstört und in ihrer Ruine begann man kleine Häuschen einzubauen, die die Reste der Burgmauern nutzten. Somit entstand das heute einzigartige Viertel Starý Hrad (Alte Burg). Das genaue Aussehen der Burg kennen wir nicht, uns blieben nur Ansichten auf die umfangreiche Ruine erhalten, aber auch diese belegen den ungewöhnlichen Burgumfang. Zu den am besten erhaltenen Überresten der Festung gehört das gotische West-Tor. Die Reste der Burgmauern wurden vor allem in den Häuschen Nr. 11,13,17,25 und in weiteren in den Bau einbezogen. Unter den meisten Häusern befindet sich ein Labyrinth von Burgkellern.

Bierbrauerei

Schon zu den Zeiten als Buštěhrad zur Stadt erhoben wurde (1497), erhielt die hiesige Brauerei außer anderen Rechten auch das Braurecht. Die älteste Eintragung über die Bierbrauerei stammt aber aus dem J. 1548. Im Dreißigjährigen Krieg wurde sie zerstört, erlebte jedoch 1633 eine Erneuerung und 1755 baute sie der italienische Baumeister A. Lurago um, der sich ebenfalls am Umbau des hiesigen Schlosses beteiligte. Nach weiteren Jahrhunderten erweiterte man die Bierbrauerei um die Räume der früheren herrschaftlichen Mühle und im J. 1873 wurden neue Lagerkeller dazu gebaut. Nach dem Entstehen der Tschechoslowakischen Republik verfiel sie dem Staat. Bier wurde hier bis zum J. 1967 gebraut, danach diente das Objekt anderen Zwecken. In den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts erwarb die Brauerei eine Privatfirma, die im J. 2006 ihren Abriss plante. Das konnte zwar verhindert werden (im Rahmen dessen wurde das Verwaltungsgebäude Nr. 111 mit dem einzigartigen Lehrbogen-Dachstuhl denkmalgeschützt), die Bierbrauerei verfällt jedoch weiter und wartet auf einen aufgeklärten Investor.

Grund- und Mittelschule Ota Pavel

Das alte Gebäude der Buštěhradschen Schule wurde in den Jahren 1890 – 1891 gebaut. Obwohl  für sie in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts noch ein neues Gebäude errichtet wurde, dient das alte Gebäude weiterhin und ist eine charakteristische örtliche Dominante.

Die Magdalenenkapelle

Die größte Buštěhradsche Kapelle mit dem Glockenturm wurde der Patronin der Stadt, der hl. Maria Magdalena geweiht und auf dem Stadtplatz gegenüber der Brauerei errichtet. Es handelt sich um einen achtkantigen Bau mit Prismatürmchen. Das Interieur hat ein flaches Gewölbe. Zu Beginn des 19. Jh. wurde aus der verfallenen gotischen Burgkapelle das “Die Heilige“ genannte Originalgemälde von B. Spranger übertragen, heute hat es seinen Platz im Mittelböhmischen Museum in Roztoky bei Prag. In der Kapelle, die im J. 2919 instandgesetzt wurde, befindet sich eine Reproduktion.

Die Toscania-Säule

Diese sechs Meter hohe Säule finden wir auf dem Stadtplatz nahe des Brauereigebäudes. Prof. Z. Wirt charakterisierte sie einst als Sandstein-Prismastufensockel. Diese sog. Toscania-Säule mit der Statue der hl. Maria stammt vom Ende des 17. Jahrhunderts.

Der Pranger

unteren Teil ist eine unlesbare Aufschrift und unten im rechteckigen Fries mit abgerundeten Ecken die Reste einer Aufschrift mit der Jahreszahl 1752.

Das Mosaikstadtwappen

Es wurde im J.2018 von H. Servus und M. Jaroš im Rahmen einer Ausschreibung um die Verschönerung der Stadt geschaffen. Das Wappen mit der Darstellung der Burg und der hl. Maria Magdalena wurde der Stadt im J. 1497 von König Wladislaus Jagello  erteilt.

Der Wasserturm

Der Wasserturm ist ein hochwertiger technischer Bau vom J. 1933 nach dem Projekt von Ing. J. Matička. Er besteht aus einer Eisenbetonkonstruktion mit Kreisgrundriss. Den walzenförmigen Speicherbehälter trägt ein schmaler Schaft aus acht Eisenbetonpfeilern mit Füllungen aus nichtverputztem Mauerwerk. Die Pfeiler verlaufen unter dem Speicher in Konsolbalken.

Heiligenhäuschen (auch Prozessionshäuschen genannt)

Im Kataster der Stadt befinden sich drei Heiligenhäuschen aus dem 18. Jahrhundert. Dem Friedhofseingang gegenüber steht die kleine Kapelle der hl. Anna. Die weitere Kapelle an der Straße, die nach Lidice führt, ist dem hl. Salvator gewidmet. In dem Feld, wo früher ein Feldweg in Richtung Vrapice führte, steht die kleine Dreieinigkeitskapelle. In der Kapelle befindet sich das Mosaik der Heiligen Dreieinigkeit aus dem J. 2006 von der akad. Malerin Veronika Richterová.

Ehemaliger Schlossspeicher

Östlich des Schlosses breitet sich ein umfangreicher Wirtschaftshof aus. Er ist gegenwärtig in Privatbesitz und die meisten  seiner Gebäude wurden niedergerissen. Von den Hofobjekten blieb der ehemalige Speicher (Sýpka) erhalten, ein ursprünglich barockes, im 19. und 20. Jahrhundert geändertes längliches Gebäude. Der Speicher ist heute eine bedeutende Kulturräumlichkeit, in der sich die Schlossvinothek, die Galerie Sýpka und Ateliere mehrerer örtlicher Künstler befinden.